Dateien mit Migrationshintergrund Ein Ablaufplan für den effizienten Umgang mit fremden dwg-Dateien in AutoCAD

Wenn man nicht alles selber zeichnet, besteht immer die Gefahr unbeabsichtigt die eigenen Planungsdateien unnötig aufzublähen. Layer, Textstile, Bemaßungsstile, Linientypen, Blockdefinitionen, Maßstäbe und was es nicht sonst noch alles gibt … schnell eingefangen, extrem mühsam wieder rauszubekommen. Um diese Stolperfallen zu umschiffen, sollte man sich eine gute Strategie zum Umgang mit externer Planung überlegen. Deshalb hier eine kurze Anleitung zum einfachen Umgang mit fremden Dateien im Planungsprozess.

Skizze externe Referenzen

Ziel

Grundsätzlich sollten die eigenen Dateien sauber getrennt von etwaigen fremden Inhalten gehalten werden. Wenn man erst gar nichts vermischt, muss man später nichts sortieren. Zudem erleichtert es den Datenaustausch und die Projektzusammenarbeit von mehreren Beteiligten ungemein, wenn schon auf Systemebene klare Strukturen geschaffen werden. Je mehr Eckdaten schon vorher festgeschrieben sind (CAD-Pflichtenheft), desto weniger umständlich wird der Umgang mit den Daten, d.h. im Regelfall sind nicht alle der folgenden Schritte zwingend erforderlich.

Ablauf

  1. Original (also die fremde Datei) sicher abspeichern. So kann man im Notfall jederzeit wieder bei Null anfangen.
  2. Eine Kopie der Datei in das passende Projektverzeichnis legen.
  3. Die dwg aus Schritt 2 einmal durch den Vollwaschgang jagen, das meint:
    1. Die dwg wiederherstellen, also in AutoCAD mit wherst öffnen und dann speichern.
    2. Die Datei prüfen (Prüfung) und dabei alle Fehler beseitigen lassen. Am Ende die Datei speichern.
    3. Die Datei bereinigen (bereinig), inkl. verschachtelte Elemente, dann speichern
    4. Noch einmal prüfen lassen, also Schritt 2 wiederholen.
  4. Einheiten prüfen
    1. Eine bekannte Strecke, z.B. Treppenbreite, Türöffnung o.ä., abmessen (abstand).
    2. Wenn sich bei Schritt 1 herausstellt, dass nicht im Maßstab 1:1 gezeichnet wurde, dann:
      1. alle Layer einschalten und tauen (ggf. vorher Layerstatus sichern)
      2. alle Objekte wählen (Strg+A)
      3. Skalieren (varia) mit dem Kehrwert des Maßstabs als Skalierfaktor
    3. Den Einfügungsmaßstab überprüfen (einheit) und ggf. korrigieren.
    4. Datei speichern
  5. Eine eigene Datei anlegen bzw. öffnen
  6. Die fremde Datei als externe Referenz einfügen. Im Idealfall liegen in der Fremdzeichnung die Objekte schon sinnvoll auf den Nullpunkt des WKS bezogen. Wenn dies nicht der Fall ist und man es auch nicht ändern kann/darf/will, sollte man zumindest die Referenz in der Nähe des Nullpunktes platzieren.

Fazit

Je mehr verbindliche Projektvorgaben (Einfügungsmaßstab, Projektnullpunkt etc.) vereinbart sind, desto geringer fällt der Aufwand aus. Einmal gut strukturiert, lassen sich auf diesem Wege mühelos fremde Planungen integrieren und gezielt nur die Daten austauschen, die der Gegenüber auch wirklich braucht.